Der Gemeindeversammlung vom 20. Juni 2025 wird die Genehmigung eines Verpflichtungskredits über CHF 1'930'700 für die Ausarbeitung eines Bauprojekts für den Ersatzneubau der Mehrzweckhalle mit Schulräumen beantragt.

Der Gemeinderat erarbeitete in den Jahren 2019 bis 2022 gemeinsam mit einer breit abgestützten Arbeitsgruppe eine umfassende Schulraumplanung. Die Analyse zeigte unter anderem, dass wegen des erwarteten Bevölkerungswachstums nur vereinzelt zusätzliche Abteilungen gebildet werden müssen. Das Wachstum führt daher nicht zu einem grossen Mehrbedarf an Klassenzimmern. Bevor ein Studienauftrag öffentlich ausgeschrieben wurde, erfolgte eine breit abgestützte Mitwirkung, bei der die Bedürfnisse der Vereine und von weiteren Nutzergruppen erhoben wurden.

An der Primarschule mangelt es unabhängig davon für verschiedene Nutzungen an Flächen. Dies zeigt sich in fehlenden Gruppenräumen sowie Defiziten bei der Schulbibliothek, den Arbeitsplätzen der Lehrpersonen, Besprechungszimmern, Lager- und Kopierräumen sowie einem angemessenen Lehreraufenthaltsbereich.

Mit der Realisierung von zusätzlichen Schulräumen wird die Chance genutzt, die 5. und 6. Klassen, die derzeit den Unterricht im Areal der Oberstufe im Gebiet Ebnet besuchen, im Areal der Schule Dorf mit den anderen Primarschulabteilungen zusammen zu führen. Entsprechend werden Räumlichkeiten im Oberstufenareal frei, sodass in den von der Oberstufe aktuell im Gebäude Ebnet E (früheres HPS-Gebäude) genutzten Räume die Tagesstrukturen inklusive Mittagstisch untergebracht werden können. Auch werden Teile der Musikschule in dieses Gebäude verlegt.

Die Planung ergab zudem, dass für die Schule kein zusätzlicher Bedarf an Sporthallen besteht, wobei auch das Hallenbad als Teil der Infrastruktur für das Fach Bewegung und Sport zählt. Dagegen sind die Vereine dringend auf zusätzliche Hallenkapazität für Trainings und die Meisterschaft angewiesen. Die Sportvereine führen zum Teil mangels Hallenkapazitäten Wartelisten. Zudem führen einzelne Vereine Trainings in Hallen anderer Gemeinden durch. Aus diesem Grund soll die Halle als Doppelturnhalle dimensioniert werden.

Die Mehrzweckhalle hat auch für die kulturellen und musischen Vereine eine grosse Bedeutung. Insbesondere eine Bühne mit ausreichender Grösse und einer Technik, die den Ansprüchen an Belichtung und Akustik genügt, ist dabei wichtig.

Die Tagesstrukturen haben sich seit der Gründung im Jahr 2006 stark entwickelt. Das Angebot ist sehr gefragt und es gibt sowohl für den Mittagstisch als auch die Betreuung Wartelisten. Zudem sind die Räume, wo die Betreuung der Kinder stattfindet, in schlechtem Zustand. Mit dem Ersatzneubau der Mehrzweckhalle und zusätzlichen Schulräumen werden die Tagesstrukturen neu ins Gebäude Ebnet E (früheres HPS-Gebäude) verlegt. Der Wechsel ist bereits vor dem Abbruch der Mehrzweckhalle umzusetzen. Damit kann auf teure Provisorien verzichtet werden. Die Kosten für die Planung des erforderlichen Küchenausbaus sind im vorliegenden Projektierungskredit berücksichtigt. In konzeptioneller Hinsicht werden dazu verschiedene Varianten geprüft.

Die Gemeindeversammlung vom 25.11.2022 genehmigte einen Planungskredit für die Durchführung eines Studienauftrags für den Ersatzneubau einer Mehrzweckhalle mit zusätzlichen Schulräumen im Areal der Schule Dorf.

Nach einer Präqualifikation wählte der Gemeinderat am 14.03.2024 vier Projekt-Teams für die Erarbeitung eines Studienauftrags nach SIA 143 aus. Die ausgearbeiteten Studienaufträge wurden durch ein Beurteilungsgremium aus Fachexperten sowie Gemeinde- und Nutzerdelegationen bewertet. Das Projekt der Schmid Schärer Architekten GmbH überzeugte dabei am meisten. Entsprechend wurde diesem Büro am 09.09.2024 der Zuschlag erteilt, dies unter dem Vorbehalt, dass die Gemeindeversammlung dem entsprechenden Projektierungskredit zustimmt.

Das Raumprogramm umfasst eine Doppelturnhalle von rund 900 m² mit einer Bühne mit 200 m². Weiter sind ein Geräteraum, Garderoben, Dusch- und WC-Anlagen sowie eine Vereinsküche geplant. Das zusätzliche Raumangebot für die Schule beinhaltet sechs Klassenzimmer, drei Gruppenräume, zwei Fremdsprachenzimmer, eine Bibliothek, ein Lehrerzimmer, ein Lehrerarbeitsraum sowie ein Büro, ein Lagerraum und ein Personalraum sowie Toilettenanlagen.

Das Beurteilungsgremium kam in seinem Fazit im Jurybericht zu folgendem Schluss: "Das Projekt überzeugte das Beurteilungsgremium auf allen Ebenen. Von der städtebaulichen Setzung und dem Umgang mit dem Freiraum über orts- und nutzerspezifische Entscheide in der räumlichen Organisation des Programms bis hin zu Überlegungen für eine mögliche Ertüchtigung des bestehenden Untergeschosses bleibt nichts unreflektiert."

Im Rahmen des Partizipationsverfahrens zu den bevorstehenden Grossprojekten und ihrer Finanzierung wurde letztes Jahr auch das Projekt des Ersatzneubaus der Mehrzweckhalle mit Schulräumen vorgestellt. Dazu wurde zudem eine eigene Arbeitsgruppe gebildet, die sich im Detail mit dem Projekt befasste. Das Siegerprojekt wurde am 12.11.2024 im Foyer des Gemeindehauses der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Die von der Arbeitsgruppe aufgeworfenen Fragen wurden an einem öffentlichen Informationsanlass vom 20.01.2025 beantwortet.

Wie erwähnt, soll die Küche im Gebäude E vor dem Abbruch der bestehenden Mehrzweckhalle ausgebaut werden, sodass für die Mittagstischverpflegung kein Provisorium nötig ist. Der Gemeinderat hat vor, für die Mehrzweckhalle keine provisorische Ersatzbaute während der Bauzeit zu errichten. Dabei spielen auch finanzielle Überlegungen eine Rolle. Vielmehr soll ein Teil der Sportveranlagungen nach draussen verlegt werden. Weiter werden Optimierungen bei der Belegung der anderen Sporthallen angestrebt und schliesslich ist es denkbar, tagsüber die Infrastruktur der Tennis- und Squash-Halle zu nutzen. Die entsprechenden Abklärungen sollen parallel zur Erarbeitung des Bauprojekts erfolgen.

Der beantragte Projektierungskredit umfasst nicht nur die Kosten für die Erarbeitung des Bauprojekts mit einem Kostenvoranschlag, der Kosten mit einer Genauigkeit von +/-10 % aufweist. Vielmehr beinhaltet der Kredit auch einen guten Teil der Ausschreibungen der Arbeiten, um für den zu beantragenden Baukredit eine noch genauere Kostenprognose stellen zu können.

Die Honorarberechnung erfolgt auf der Basis der Grundlage einer Grobkostenschätzung im Vorfeld des Studienauftrags von CHF 18 Mio. aus dem Jahr 2021 zuzüglich der Bauteuerung, womit von ungefähren Baukosten von CHF 20 Mio. ausgegangen wurde. Der Preisstand der oben genannten Kosten ist auf den Oktober 2024 indexiert.